Thursday, June 14, 2012

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Gesellschaft Deutschlands

Soziales

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein föderaler Staat mit einer sozialen Marktwirtschaft (Sitz des Bundesrates in Berlin).
 
In Deutschland ist die rechtliche Gleichstellung der Geschlechter verwirklicht. Ein Antidiskriminierunggesetz soll daneben Diskriminierungen aufgrund der Rasse, der ethnischen Herkunft, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität (etwa Homosexualität) verhindern. Auf dem Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) nahm Deutschland 2011 Rang 14 ein, was einem sehr niedrigen Stand der Korruption entspricht.

Deutschland bietet seinen Bewohnern vergleichsweise umfangreiche rechtliche Ansprüche auf soziale Absicherung. Für Arbeitnehmer besteht eine Pflichtmitgliedschaft in der Sozialversicherung, die aus fünf sogenannten Säulen besteht: Krankenversicherung, Unfallversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Pflegeversicherung. Diese soziale Grundsicherung wird grundsätzlich durch Beiträge der Versicherten finanziert, die Defizite allerdings durch Steuergelder ausgeglichen.

In Deutschland lebten 2003 etwa 15 Prozent der Kinder bis 15 Jahre und mehr als 19 Prozent der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren in relativer Armut, wobei die relative Armut von Kindern in Deutschland nach UN-Angaben stärker wächst als in den meisten anderen Industrieländern. Die Zahl der funktionalen Analphabeten liegt in Deutschland noch immer, je nach Abgrenzungsmethode, zwischen etwa sechseinhalb und mehr als elf Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Die Lebenserwartung in Deutschland beträgt im Durchschnitt 77,4 Jahre für Jungen und für neugeborene Mädchen 82,6 Jahre.

Kindergarten in Hessen
 
Die Geschichte der Sozialversicherung beginnt im Kaiserreich. Spätere Regierungen haben sie nach und nach erweitert und um zusätzliche soziale Transferleistungen ergänzt, wodurch heute ein großer Teil des Staatshaushaltes für Soziales verwendet wird.

Das deutsche Gesundheitswesen gehört zu den höchst entwickelten der Welt, was sich in der international sehr niedrigen Rate der Kindersterblichkeit, der hohen durchschnittlichen Lebenserwartung sowie dem hohen Prozentsatz erfolgreicher Operationen zeigt. Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland lag 2007/09 bei 77,4 Jahren für Männer und bei 82,6 für Frauen.[127] Die Kindersterblichkeit beträgt etwa 5 von 1000 Geburten.[128]

Deutschland verfügt über ein umlagenfinanziertes Rentensystem. Dies bedeutet, dass die jeweils arbeitende Bevölkerung durch ihre Beiträge die Zahlungen an die Rentner finanziert. Die derzeit niedrige Geburtenrate sowie die hohe Arbeitslosigkeit stellen ein Problem für dieses Rentensystem dar.

Durch die Sozialhilfe bzw. durch das Arbeitslosengeld II ist die finanzielle Grundabsicherung sichergestellt.
Neben den vom Staat organisierten Transferleistungen der Bürger untereinander gibt es noch innerstaatliche Transferleistungen. Durch den Länderfinanzausgleich sind Bundesländer mit hohem Steueraufkommen dazu verpflichtet, einen Teil ihrer Einnahmen an schlechter gestellte Länder abzugeben, damit die Lebensverhältnisse in Deutschland nicht zu weit auseinander gehen. Durch den auf die Einkommenssteuer erhobenen Solidaritätszuschlag sollen die den neuen Bundesländern entstandenen teilungsbedingten Lasten gemildert werden.

Gesundheit

 
Das Gesundheitssystem umfasst die Leistungserbringer, also Ärzte, Apotheker, Pflegepersonal usw., den Staat (Bund, Länder, Landkreise und Gemeinden), die Krankenversicherungen, die Unfall-, Pflege- und Rentenversicherung, die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer und ihre Verbände, weitere im Gesundheitswesen tätige Interessenverbände und nicht zuletzt die Patienten, z. T. vertreten durch Patientenverbände und Selbsthilfeorganisationen.

Abgesehen von staatlichen Krankenhäusern werden die Versorgungsleistungen weitgehend privat erbracht. Außerhalb der Krankenhäuser dominieren freie Berufe, wie niedergelassene Ärzte und Apotheker, und private Unternehmen, beispielsweise die pharmazeutische und die medizintechnische Industrie. Krankenhäuser werden häufig noch in gemeinnütziger Trägerschaft geführt, zunehmend jedoch privatisiert. Der Staat beteiligt sich als Leistungserbringer nur nachrangig in Form von Gesundheitsämtern, kommunalen Krankenhäusern oder Hochschulkliniken.

Der größte Teil der deutschen Bevölkerung ist in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert, deren Beiträge sich hauptsächlich an der Höhe des Einkommens des Versicherten orientieren. Familienmitglieder sind unter bestimmten Bedingungen beitragsfrei mitversichert. Der Leistungsanspruch ist unabhängig von der Höhe der gezahlten Beiträge. Etwa 10,5 Prozent der Bevölkerung sind privat krankenversichert.[129]

Bildung

 
Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, gegründet im Jahr 1386
 
Das Bildungswesen liegt in der Verantwortung der Länder, wird jedoch durch bundesweite Konferenzen der Kultusminister koordiniert. Je nach Bundesland besteht eine neun- bis dreizehnjährige Schulpflicht. Der Besuch der allgemeinbildenden Schulen dauert mindestens neun Jahre. Danach können weiterführende Schulen bzw. berufsbildende Schulen besucht werden. Die meisten deutschen Bundesländer haben ein gegliedertes Schulsystem mit Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Die Hochschulreife wird – je nach Bundesland – nach zwölf oder dreizehn Schuljahren erworben.

Praktisch alle jungen Erwachsenen besuchen nach der Schule eine weiterführende Bildungseinrichtung. Auszubildende in Betrieben besuchen in der Regel an ein oder zwei Tagen in der Woche die Berufsschule. Studierende können zwischen universitären und anwendungsorientierten Hochschulen (Fachhochschulen) wählen.

Auch die berufliche Weiterbildung spielt eine große Rolle. Für Arbeitslose stellt die Bundesagentur für Arbeit Weiterbildungsgutscheine bereit. Vor ihrer beruflichen Ausbildung können Jugendliche außerdem sogenannte Freiwilligendienste, wie ein Freiwilliges Soziales Jahr oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr, absolvieren.
Die OECD kritisiert die deutsche Bildungspolitik, da insbesondere die Schulerfolge von Kindern mit Migrationshintergrund unter dem Durchschnitt liegen (PISA-Studien). Entgegen den Reformbemühungen der letzten Jahrzehnte ist es weiterhin statistisch signifikant unwahrscheinlicher, dass Arbeiterkinder das Abitur (Allgemeine Hochschulreife) oder einen Hochschulabschluss erreichen, als Kinder aus den Mittel- oder Oberschichten. Die Ausgaben für Bildung (4,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts) liegen im OECD-Vergleich unter dem Durchschnitt. Die schulische Förderung im Grundschulalter gilt als verbesserungswürdig, insbesondere was Betreuungsmöglichkeiten und gezielte Förderung schwächerer Schüler angeht.

Wissenschaft

 
In Deutschland sind Universitäten, Technische Universitäten und Fachhochschulen Einrichtungen der Forschung und wissenschaftlichen Lehre. Die (Technischen) Universitäten sind zu Promotions- und Habilitationsverfahren berechtigt. Beide Verfahren sollen Bildung nachweisen und wissenschaftliche Erkenntnisse enthalten. Mit der Einführung internationaler Abschlussbezeichnungen im Zuge des Bologna-Prozess wird die bisherige Trennung in den Bezeichnungen im tertiären, akademischen Bildungsbereich zwischen Fachhochschulen und Universitäten aufgeweicht. Einzelne Hochschuleinrichtungen bilden überhaupt nicht im tertiären Bildungsbereich aus, sondern sind zur postgradualen Bildung oder ausschließlich zur Promotion und Habilitation eingerichtet. Die überwiegende Mehrheit der deutschen Hochschulen sind in öffentlicher Trägerschaft, werden aber in ihrer Forschung über Drittmittel finanziert (Deutsche Forschungsgemeinschaft, Stiftungen, Unternehmen und andere).

Alexander von Humboldt (1769–1859)
 
Neben den Universitäten gibt es eine größere Anzahl von Forschungsorganisationen, die deutschlandweit und darüber hinaus tätig sind. Dabei wurde in Deutschland ein System der Arbeitsteilung zwischen der außeruniversitären Forschung und den Universitäten aber auch zwischen den Organisationen geschaffen. Die Max-Planck-Gesellschaft verpflichtet sich der Grundlagenforschung. Sie führt 78 Institute in Deutschland und besitzt ein Jahresbudget von 1,3 Milliarden Euro. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist die größte wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland und betreibt 15 sogenannte Großforschungszentren, die fächerübergreifend an wissenschaftlichen Komplexen arbeiten. Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die größte Organisation der angewandten Forschung. Sie greift in ihren 56 Instituten Ergebnisse der Grundlagenforschung auf und versucht sie wirtschaftlich zu erschließen. Sie stellt der Wirtschaft die Dienstleistung der Auftragsforschung bereit. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch die Entwicklung des MP3-Audioformats. Sie gehört zu den wichtigsten Patentanmeldern und -besitzern in Deutschland. Die Leibniz-Gemeinschaft ist ein Verbund eigenständiger Forschungseinrichtungen, die sowohl in der Grundlagenforschung als auch in der angewandten Forschung arbeiten.

Erdbeobachtungssatellit über der Antarktis (Fotomontage). Der ERS-1 der ESA wurde unter der Systemführung von Dornier in Friedrichshafen konstruiert.
 
Aus Deutschland stammen zahlreiche Forscher aus allen Bereichen der modernen Wissenschaften. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Deutschland die weltweit führende wissenschaftliche Nation. Nach 1945 hatte Deutschland diesen Status durch Emigration und Patentraub eingebüßt; die Folgen sind in einigen Bereichen weitreichend gewesen.

Albert Einstein und Max Planck begründeten mit ihren Theorien wichtige Säulen der theoretischen Physik, auf denen beispielsweise Werner Heisenberg und Max Born weiter aufbauen konnten. Wilhelm Conrad Röntgen, der erste Physik-Nobelpreisträger, entdeckte und untersuchte die nach ihm benannte Röntgenstrahlung, die noch heute eine wichtige Rolle unter anderem in der medizinischen Diagnostik und der Werkstoffprüfung spielt. Heinrich Hertz schrieb bedeutende Arbeiten zur elektromagnetischen Strahlung, die für die heutige Telekommunikationstechnik maßgeblich sind. Die Entwicklungen von Nikolaus Otto, Rudolf Diesel, Gottlieb Daimler und Carl Benz haben das Verkehrswesen revolutioniert, die nach Ihren Erfindern benannten Bunsenbrenner und Zeppeline sind weltweit ein Begriff.

Die chemische Forschung wurde unter anderem von Otto Hahn und Justus von Liebig mit geprägt. Mit ihren erfolgreichen Erfindungen sind Namen wie Johannes Gutenberg, Werner von Siemens, Wernher von Braun, Konrad Zuse und Philipp Reis Bestandteile der technologischen Allgemeinbildung. Auch viele bedeutende Mathematiker wurden in Deutschland geboren, so zum Beispiel Adam Ries, Friedrich Bessel, Richard Dedekind, Carl Friedrich Gauß, David Hilbert, Emmy Noether, Bernhard Riemann, Karl Weierstraß und Johannes Müller (Regiomontanus). Weitere wichtige deutsche Forscher und Wissenschaftler sind Christiane Nüsslein-Volhard, Gottfried Wilhelm Leibniz, Alexander von Humboldt, Max Müller, Theodor Mommsen, Robert Koch und Max Weber.

Medien

 
Radio und Fernsehen sind auch von deutschen Erfindern geprägt worden. Die Versorgung der Bevölkerung mit Sendungen zu allen Themen erfolgte bisher über analog verbreitetes terrestrisches Fernsehen (UHF/VHF), regionale Kabelunternehmen (meist analog) und per Satellit. Seit 2003 erfolgt die Versorgung mit terrestrischem Fernsehen in Ballungsgebieten digital, das heißt über den DVB-T-Standard. Eine komplette Digitalisierung des Fernsehens und des Hörfunks ist geplant. Einige Anbieter bieten ihr Programm inzwischen auch über das Internet an, also im Rahmen von (oft kostenpflichtigem) IPTV bzw. als Internetradio-Angebote.

Deutschland hat ein vom Gesetzgeber gewolltes duales Rundfunksystem, das heißt neben dem gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk existieren zahlreiche private Rundfunkanbieter, deren Programme meist werbefinanziert sind.

Beim Fernsehen in Deutschland gibt es neben dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen, dem unter anderem die Sender der ARD und des ZDF angehören, auch privatrechtliche Fernsehanbieter. Zu ihnen gehören unter anderem die ProSiebenSat.1 Media AG, die RTL Group, MTV Networks Deutschland, NBC Universal Deutschland, die Tele München Gruppe sowie regionale Anbieter. Neben frei empfangbaren Fernsehsendern existieren außerdem digitale Bezahlfernsehangebote von Kabelnetzbetreibern sowie der Bezahlfernsehsender Sky.

Unternehmenssitz der Bertelsmann AG in Gütersloh
 
Die Hörfunklandschaft Deutschlands ist stark von Regionalsendern geprägt, die meist nur in einem oder einigen aneinander grenzenden Bundesländern senden. Diese Radioprogramme sind oft öffentlich-rechtlich dominiert und werden von den jeweiligen Landesrundfunkanstalten, wie dem Westdeutschen Rundfunk (WDR) oder dem Bayerischen Rundfunk (BR), aber auch von privaten Radioanbietern ausgestrahlt.
Die überregionale Presselandschaft des Landes ist sehr vielfältig, zu den meistgelesenen Tageszeitungen gehören die Bild, die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung sowie die Süddeutsche Zeitung. Wöchentlich erscheinende Nachrichtenmagazine sind unter anderem „Der Spiegel“, der „Focus“ und die Zeitschrift „Stern“. Charakteristisch für das regionale und lokale Presseangebot ist jedoch der sogenannte Ein-Zeitungs-Kreis, d. h. in den meisten Regionen gibt es nur eine Lokalzeitung und damit ein Monopol.[130]

Ende 2008 verfügten 75 Prozent der Bevölkerung über einen Internetanschluss; etwa 27,5 Prozent konnten auf einen Breitbandanschluss zurückgreifen.[131] Der Nutzung von Social Media kommt eine immer bedeutendere Rolle zu. Die Bruttoreichweite der Social Networks betrug per Januar 2011 47,9 Millionen Personen.[132]

Sport

 
Sport hat eine hohe gesellschaftliche Bedeutung. 2009/10 waren etwa 27,6 Millionen Deutsche in 91.000 Turn- und Sportvereinen organisiert.[133] Die überwiegende Anzahl der Sportvereine sind im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammengefasst.

Die beliebteste Sportart in Deutschland ist Fußball. Über 6,7 Millionen Mitglieder und fast 172.000 Mannschaften (Stand: 2011) sind im Deutschen Fußball-Bund organisiert,[134] der die Fußball-Weltmeisterschaften 1974 und 2006 ausrichtete und weltweit einer der größten und erfolgreichsten Sportfachverbände ist. Die Deutsche Fußballnationalmannschaft wurde 1954, 1974 und 1990 Fußballweltmeister. Deutschland ist bisher das einzige Land, das im Fußball sowohl bei den Frauen als auch den Männern Europa- und Weltmeister werden konnte. Das größte Stadion ist der Signal Iduna Park (80.720 Plätze), in dem Borussia Dortmund seine Heimspiele austrägt.

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel
 
Deutschland war Austragungsort der Olympischen Sommerspiele im Jahr 1936 und 1972. Die Olympischen Winterspiele wurden im Jahr 1936 ausgetragen. Deutschland nimmt den dritten Platz im ewigen Medaillenspiegel der Olympischen Spiele ein.

Die Handball-Bundesliga wird oft als die beste Spielklasse der Welt angesehen, die Herren-Nationalmannschaft wurde 2007 zum dritten Mal Weltmeister. Beinahe 850.000 Mitglieder gehören rund 4600 Vereinen an (Stand: 2009).[135] Der Dachverband des deutschen Handballs ist der Deutsche Handballbund.

Basketball und Eishockey werden zunehmend beliebter und nehmen in Bezug auf Zuschauerzahlen und Medienpräsenz einen höheren Stellenwert ein. Im Basketball ist der Deutsche Dirk Nowitzki, der 2007 zum MVP (wertvollster Spieler) in der nordamerikanischen Profiliga NBA gewählt wurde und 2011 als erster Deutscher mit den Dallas Mavericks den NBA-Titel gewann, einer der besten Spieler der Welt.[136]

Deutschland ist die erfolgreichste Nation der Olympischen Winterspiele seit 1990 (Biathletin Magdalena Neuner).
 
Im Feldhockey wurde Deutschlands Herrenmannschaft 2002 und 2006 Weltmeister sowie 1972, 1992 und 2008 Olympiasieger. Die Damen wurden 2004 Olympiasieger.

Tennis erlebte in den 1980er- und 1990er-Jahren durch die Erfolge der deutschen Berufssportler Boris Becker, Steffi Graf und Michael Stich eine seitdem nicht wieder erreichte Popularität.

Beim Motorsport richtet sich das öffentliche Interesse besonders auf die Formel 1 und die DTM, wo deutsche Fahrer und Konstrukteure Spitzenerfolge erzielen konnten. Der derzeitige MercedesGP-Pilot Michael Schumacher ist mit sieben Weltmeistertiteln der erfolgreichste Formel-1-Fahrer aller Zeiten. Sebastian Vettel ist der Weltmeister der Rennsaison 2010 und 2011.

Laufsport ist in allen Altersklassen weit verbreitet (Schülerlauf im Saarland)
 
Die Beliebtheit des Radsports hängt in starkem Maße von den aktuellen Erfolgen deutscher Fahrer ab. Rudi Altig (in den 1960er-Jahren) und Jan Ullrich gehörten zu den erfolgreichsten Radsportlern ihrer Zeit. Im Hallenradsport ist Deutschland die führende Nation gemessen an der Anzahl gewonnener Weltmeistertitel. Mit über 70 % (Stand WM 2011: 217 von 299) der gewonnenen WM-Titel ist Deutschland – die DDR eingeschlossen – führend in den Disziplinen Radball und Kunstradfahren.

Auch im Boxen kann Deutschland auf Erfolge zurückblicken. Herausragende Sportler waren unter anderem Max Schmeling, Henry Maske und Regina Halmich.

Zu den ältesten Sportarten zählt das Sportschießen. Der Deutsche Schützenbund hat etwa anderthalb Millionen Mitglieder. Insgesamt gibt es deutschlandweit etwa sechs Millionen Sportschützen.[137] Große Erfolge konnten deutsche Sportler auch in weiteren Sportarten wie Fechten, Reiten, Ringen, Rudern, Kanusport, der Leichtathletik und im Schwimmsport erreichen. Im Tischtennis zählt Timo Boll, im Golf Martin Kaymer zu den besten Spielern der Welt.

Wintersport hat eine lange Tradition in Deutschland. Im Bobsport, Rennrodeln, Biathlon, Langlauf und Eisschnelllauf konnten deutsche Sportler regelmäßig Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei den Olympischen Spielen gewinnen. Populäre Wintersportarten sind das Skispringen, bei dem Sven Hannawald und Jens Weißflog Geschichte schreiben konnten, sowie verschiedene alpine Skisportarten.

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